Zur letzten Sitzung vor der Sommerpause am 26. Juli 2022 konnte BM Kälberer neben den Damen und Herren Gemeinderäten auch einen interessierten Zuhörer im Bürgersaal des Bürgerzentrums Altdorf recht herzlich begrüßen.
Bekanntgaben
Der Tagesordnungspunkt wurde wie immer mit einem kurzen Corona-Update eröffnet. Weiterhin berichtete Bürgermeister Kälberer über die zwischenzeitlich in der Gemeinde untergebrachten ukrainischen Flüchtlingen und Asylbewerber/innen. Im Hinblick auf die aktuellen Themen wie Gas- und Stromlieferungen sowie die Änderung der Abflugrouten am Flughafen Stuttgart wurden die Ratsmitglieder ebenfalls informiert. Schlussendlich berichtete die Verwaltung über den Verlauf des gestrigen Vorstellungsgesprächs zur Nachfolgeregelung von Frau Haußmann im Bürgerbüro.
Bedarfsplanung in der Kindertagesstätte für 2022/23
Die Kindergartenleiterin Frau Katja Knecht informierte in sehr ausführlicher Form über die derzeitige Personalsituation in der Kindertagesstätte, die Belegungszahlen im Kleinkindbereich und im Kindergarten sowohl im Hinblick auf die aktuellen Zahlen als auch über die zu erwartenden Zugänge im kommenden Kindergartenjahr. Im Kleinkindbereich sind von 20 Plätzen 17 belegt, es sind daher noch Plätze frei. Ähnlich verhält es sich im Kinderarten; mit 63 Kindern ist die Kapazitätsgrenze nicht erreicht. Sowohl im Kleinkindbereich als auch im Kindergarten ist man immer wieder auf der Suche nach Kolleginnen und Kollegen, wenngleich bislang nie der Personalmindestschlüssel unterschritten worden ist.
BM Kälberer dankte der Kindergartenleiterin nicht nur für ihren Bericht, sondern für ihren Einsatz in den letzten zwei Jahren, der auch pandemiebedingt eine große Herausforderung war, und nach wie vor ist. Sein Dank galt aber auch dem gesamten Kita-Team.
Dass in der Kindertagesstätte eine sehr gute Arbeit geleistet wird bestätigte auch GR Christoph Wenzelburger. Er erkundigte sich des Weiteren nach dem Stand der Pia-Ausbildung und der Einstellung von Kinderpfleger/innen. Auf seine Frage nach einem halbmonatigen Aufnahmetermin wurde bestätigt, dass dies im Bedarfsfalle bereits praktiziert wird. GR Markus Schäfer regte an, dass im nächsten Jahr, wenn die jetzige Auszubildende ihr drittes und letztes Ausbildungsjahr beginnt die Gemeinde eine erneute Pia-Ausbildungsstelle bereitgestellt; die wurde zugesagt.
Thematisiert wurden auch die Auswirkungen der im Mai erzielten Tarifeinigung. Neben Lohnsteigerungen erhalten die Mitarbeiter/innen auch zwei weitere Urlaubstage. Diese zusätzlichen Urlaubstage sollen auch nicht dazu führen, dass hierdurch eine „Mehrarbeit“ für das Erzieherinnenteam durch ein „Einspringen und Ausgleichen“ entsteht; daher hat die Verwaltung in Absprache mit der Kita-Leitung empfohlen die derzeitigen Jahresschließtage von 26 auf 28 zu erhöhen.
GR Christoph Wenzelburger empfahl einen anderen Weg zu gehen, zumal nicht alle Eltern die Schließtage abdecken können. Nach seinen überschlägigen Berechnungen müsste ein 10prozentiger zusätzlicher Personalzuwachs ausreichen um diesen weiteren Personalbedarf abzudecken. Nach einem ausgiebigen Meinungsaustausch wurde diesem Vorschlag mehrheitlich zugestimmt.
Kooperationsvertrag mit dem Tageselternverein Kreis Esslingen e.V.
Die Gemeinde Altdorf ist seit vielen Jahren Kooperationspartner des Tageselternverein Kreis Esslingen e. V. zur Kindertagespflege. Der Tageselternverein Kreis Esslingen e.V. ist eine vom Landkreis und den Kommunen anerkannte und geförderte Einrichtung. Die Gemeinde Altdorf fördert seit dem Jahre 2007 die Kindertagespflege über das Nürtinger Modell mit 0,75 € pro Betreuungsstunde. Zum Jahr 2007 war dieses Fördermodell richtungsweisend. Im 2012 hat sich jedoch der Tageselternverein Kreis Esslingen e. V. zusammen mit dem Landkreis Esslingen auf den Weg gemacht, mit den 44 Kommunen im Landkreis ein Landkreismodell zu entwickeln. Diesem Ansatz sind seitdem 42 Kommunen gefolgt, um Kindern den gleichwertigen Zugang zu Bildung und Betreuung zu ermöglichen.
Aus Sicht des Tageselternvereins ist es erforderlich, dass auch die Gemeinde Altdorf in die Förderung des Landkreismodells einsteigt, um Kindern aus Altdorf, die in der Kindertagespflege betreut werden bzw. sollen, einen gleichrangigen Zugang zu Bildung und Betreuung zu ermöglichen. Damit steigt auch die Attraktivität zur Betreuung von Tageskindern aus Altdorf. Zudem werden Eltern von Zuzahlungen entlastet, wenn die Tagespflegeperson ein Kind aus Altdorf betreut. Hierüber berichteten die Vertreterinnen des Vereins, Frau Barbara Leger und Frau Sybille Schober in ausführlicher Form auch mittels einer PowerPoint Präsentation und beantworteten die zahlreich aus der Mitte des Gremiums gestellten Fragen.
Die Tagespflege ist eine wichtige Ergänzung zur Kindertagesstätte und bedarf daher ebenso der Unterstützung durch die Gemeinde und insoweit plädierte GR Helmut Wick ebenfalls für eine veränderte Bezuschussung, auch wenn hiermit etwas höhere Ausgaben als bisher verbunden sind. Diesem Vorschlag schlossen sich weitere Ratsmitglieder an. GR Christoph Wenzelburger empfahl Frau Schober im Hinblick auf die Vorsorgeaufwendungen, die heute möglichen und teilweise für beide Seiten (Arbeitgeber und Arbeitnehmer/in) attraktiveren Bedingungen zu überprüfen und zu aktualisieren. Schlussendlich wurde einvernehmlich beschlossen, dass die Gemeinde Altdorf als 43 zigste Kommune den Tageselternverein Kreis Esslingen e.V. zukünftig nach dem „Esslinger Modell“ bezuschussen wird.
Verlässliche Grundschule - Anpassung der Gebühren zum Schuljahr 2022/23.
In der Gemeinderatssitzung am 27.07.2021 wurde vom Gremium beschlossen, die Gebührensätze für die Betreuung in der Kernzeit um 10 % ab dem Schuljahr 2021/22 anzupassen und dies erneut zum Gegenstand einer Aussprache für eine weitere 10prozentige Gebührenanpassung für das Schuljahr 2022/23 vorzusehen. Diesem kam die Verwaltung nach und empfahl in der GR-Sitzung am 05.07.2022 eine 10prozentige Anpassung der Gebührensätze zum Schuljahr 2022/23 vorzunehmen, zumal nach wie vor die Personalkosten aufgrund der Tarifergebnisse steigen und mit Beginn des Schuljahres 2022/23 auch eine signifikante Verbesserung des Betreuungspersonals mit einhergeht. In der letzten GR-Sitzung wurde jedoch nach eingehender Aussprache einvernehmlich beschlossen, diesen Punkt erneut auf die Agenda der heutigen GR-Sitzung unter Zugrundelegung der Einnahmen/Ausgaben sowie der Einarbeitung eines weiteren Betreuungsmoduls für einen Zeitraum von 11.50 bis 14.00 h mit verpflichtendem Mittagessen, zu nehmen. Diesem kam die Verwaltung nach und schrieb das Betreuungsmodell fort. Auch die Einnahme- und Ausgabeseite wurde gegenübergestellt. Nicht unerwartet übersteigen die hiermit verbundenen Personalausgaben die Einnahmen aus den Elternentgelten und insoweit stimmte das Gremium dem Vorschlag einer 10prozentigen Gebührenerhöhung zum Schuljahr 2022/23 zu.
Bausachen
Zwei nicht einfache auf der Agenda stehende Bauanträge bzw. Befreiungsanträge wurden besprochen. In einem Fall wurde das kommunale Einvernehmen ausgesprochen, im anderen Fall nicht.